Wie blogge ich heutzutage erfolgreich?

Nein, das wird nicht der ultimativen Super-Guide, wie man erfolgreich bloggt! Denn offensichtlich habe ich die Antwort darauf nicht! Ich musste mir sogar nämlich vor kurzem anhören, dass mein Blog im Grunde nicht wirklich viel wert sei!


Da wollte ich mich  bei einem Event einer sehr bekannten Blogger Community anmelden. Die Veranstaltung ist offen für alle Blogger, man muss sich nur akkreditieren. Ok, habe ich gemacht. Allerdings nach langem Email Austausch hin und her, bei welchem ich beweisen musste das ich über Mode blogge (als ob ich Vertreiberin von Tupperware wäre!), hieß es auf einmal wenn ich keine Mindestzahl von 5000 Follower vorweisen kann, bin ich zur Teilnahme nicht zugelassen! What?!
Da drunter noch ganz lieb erklärt: die Zahl sei bewusst sehr gering gehalten, um möglichst vielen INFLUENCERN die Teilnahme zu ermöglichen!


OK, hm.. als erstes bin ich natürlich sauer geworden! Man kommt sich etwas verarscht vor! Ich versuche deren Begründungen nachzuvollziehen usw. Danach wird man etwas unsicher, ja sogar verletzt: ist mein Blog so unwichtig, nicht gut genug? Da ich aber eigentlich schon zu alt bin um mich von so was runterziehen zu lassen, fange ich an zu überlegen:

Seit wann ist das Bloggen zum einem reinen Business geworden?
Und was bleibt für kleine Blogs übrig? Haben sie überhaupt irgendeine Chance zu wachsen?

Es ist wie ein Teufelskreis. Mir ist schon bewusst, dass ich nicht die perfekten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Blog erfülle (ich bin wohl die letzte Person, die noch auf Blogger postet und meine Post sind nicht immer die aktuellsten). Trotzdem will ich gerne mein Umfeld erweitern, Leute kennenlernen, die sich für das selbe interessieren, die Möglichkeit bekommen meinen Blog wachsen zu lassen. Das wird mir aber in der selben Zeit verweigert!

Alles dreht sich inzwischen nur noch um Zahlen, Kooperationen, Werbung, Events, Shoppen, Influencer hier und da! PR-Agenturen wachsen wie Pilze, alle arbeiten als Social Media Berater! Blogger ist zu einem Traumberuf geworden! Da wünsche ich viel Spaß beim nächsten GIRLS DAY: der Traum davon Ärztin zu werden oder sich für Männer Berufe wie Bauingenieur zu begeistern, sinkt bestimmt in den Keller!


Das Bloggen zum Beruf geworden ist, ist völlig ok und es hat sich nun mal weiterentwickelt! An alle die es schaffen tatsächlich damit Geld zu verdienen: großen Respekt dafür. Was ich meine ist nur: ich bezweifele, dass jemand heutzutage einen Blog aus reinen Spaß startet und jeder will im Endeffekt damit Geld verdienen.  Ich finde es nur etwas schade, dass die Modebranche das Blatt total gewendet hat und sich das alles zum Eigennutz gemacht hat! Diese Ehrlichkeit, oder besser gesagt, Natürlichkeit, dass was früher Blogger von Magazinen und Lifestyle Werbung unterschieden hat, dass wir Menschen sind mit den man sich identifizieren kann, die nicht mainstream sind, das wir den Alltag repräsentieren und näher an der Wirklichkeit sind, ist schon etwas verloren gegangen, durch die Industrie, die eine Goldmine entdeckt hat und uns Schafe gelockt hat!
Wichtige Notiz: da ich selber mittendrin in der Mode- und Konsum-Industrie arbeite, muss ich auch ab und zu einen kritischen Blick darauf werfen!

Also da frage ich mich manchmal: Was bleibt für Blogs wie meinen übrig? Werden wir aussterben? Wie starte ich heutzutage überhaupt durch? Und bitte: ich will nicht sowas wie "Hauptsache du weißt wofür du es machst, und du bleibst dir selbst treu" hören! Das ist genau, wie wenn Victoria Secret Models mir erzählen wollen, dass sie sich mit genug Wasser trinken und ausreichender Schlaf fit halten! Blödsinn!

Und nicht desto trotz, auch wenn ich NUR 650 Follower auf Instagram vorweisen kann und meine Statistiken im Keller sind: Ich danke jedem Einzelnen dafür, dass er mich unterstützt. Ich weiß, dass manche von ihnen,  mir von Anfang an folgen und das ist viel Wert!
Ich will ja schließlich nicht wie Gwen Stefani klingen, die bei einem MTV Video Awards eine Dankesrede von 10 Minuten gehalten hat und vergessen hat sich bei den wichtigsten Menschen zu bedanken: die Fans!
Blogs ohne Leser sind nun mal keine Blogs!

Fotos by MYSELF


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Kommentare

  1. Was, im ernst?! Das ist ja eine ziemlich krasse Story. Und dabei hast du sowas von recht: Ursprünglich sind Blogs entstanden, damit Leute wie du und ich ihre Begeisterung für Mode, Beauty und Lifestyle teilen können. Da ich mittlerweile selbst vom Bloggen lebe, habe ich es natürlich immer anders herum betrachtet und mich gefragt: "Wie mach ich aus meinem Blog ein noch erfolgreicheres Business?". Aber ich habe dabei auch aus den Augen verloren, dass es Blogger gibt, die nach wie vor einen ganz anderen Ansatz verfolgen. Was ja auch total gut so ist. Vielen Dank für diesen tollen Artikel und deine Meinung zu dem Thema :-*

    Liebst, Anna

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